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BRAUTBRIEFE UND WIDERSTAND – Dietrich Bonhoeffer
Von und mit dem teatro caprile

Regie: Andreas Kosek
Musikkonzept: Andreas Kosek, Hanno Dreher#
Spiel: Katharina Grabher; Hanno Dreher/alternierend Andreas Kosek
Gesang: Katharina Grabher

„Ich habe einen Kreidestrich unter mein Bett gezogen etwa in der Größe Deiner Zelle. Ein Tisch steht da, so wie ich es mir vorstelle. Und wenn ich da sitze, glaube ich schon beinah, ich wäre bei Dir.“ Maria Wedemeyer, 26. April 1944. An diesem Tag war ihr Verlobter bereits hingerichtet; sie erfuhr erst im Juni von seinem Tod.

2025 jährt sich zum 80. Mal der Todestag von Dietrich Bonhoeffer, der aufgrund der Anklage „Wehrkraftzersetzung“ am 9. April 1945 im KZ Flossenbürg hingerichtet wurde.

Der Briefwechsel mit seiner Verlobten Maria von Wedemeyer gehört zu den beeindruckendsten Zeugnissen aus dem deutschen Widerstand und ist vor allem auch deshalb interessant, da er ein Milieu beleuchtet, das sonst kaum bekannt oder beschrieben ist: das der preußischen Militärs und der pommerschen Landjunker, die sich aufgrund ihrer politischen Ausrichtung – oder soll man sagen trotz – und ihrer religiösen Praxis gegen Hitler stellten.

„Nur wer mit den Juden schreit, darf auch gregorianisch singen.“ Dieses bekannte Zitat beleuchtet die Grundhaltung von Bonhoeffer und seines theologischen Umfeldes,

Der Briefwechsel legt Zeugnis einer intensiven, aus Frömmigkeit gespeisten  Zuversicht und einer großen Zuneigung ab, die sich in diesen Briefen immer wieder ihrer selbst versichert.

Die Lesung wird zu weiten Teilen stark szenisch inszeniert, Musik und Lieder von und aus dem Umfeld Bonhoeffers, ein mit den Versatzstücken einer Zelle und eines gutbürgerlichen Wohnhauses den jeweiligen Ort des Verfassens definierend, wird es ein Wechselspiel zwischen den beiden Protagonisten geben, das die ganze Bandbreite einer Beziehung in dieser Ausnahmesituation ausleuchten wird.

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